Der Siebenbürgische Reformator Johannes Honterus hielt sich zwischen 1530 und 1533 inn Basel auf. Hier wirkte einerseits Johannes Oekolampad als Reformator aber auch der Humanist Erasmus von Rotterdam. Honterus, der aus Krakau hierher kam, erwarb nun in Basel seinen Ruhm als Buchdrucker. Er veröffentlichte hier im Jahre 1532 die erste Landkarte Siebenbürgens und zwei Sternkarten, diese nach Albrecht Dürers Vorbild (1515). Die Honterus Sternenkarte wurde 1559 in Paris und 1585 bis 1611 in Krakau mehrmals nachgedruckt.
Seine Meisterleistung bleibt aber die Siebenbürgenkarte "Chorographia Transylvaniae - Sybembürgen". Es ist die erste Detailkarte dieses Landstriches überhaupt. Obwohl Honterus selbst mit der Karte nicht zufrieden war (er zog später alle ihm verfügbare Exemplare ein), präge sie die Kartographie für mehrere Jahrhunderte. 1546 hat Honterus sie überarbeitet - nun in Kronstadt erneut herausgegeben. 1540/41 brachte er in seiner Druckerei dann ein Lehrbuch der Geographie heraus, welches sowohl seine Weltkarte als auch Sternenkarten enthielt. Seinen Höhepunkt als Drucker erreichte er mit dem "Atlas minor", welcher der Endfassung seiner Weltbeschreibung "Rudimenta Cosmographica" (1542) beigefügt ist. Die Karten des Atlas sollten in der Folgezeit in zahlreichen Ausgaben nachgedruckt werden. Sie sind ein prägendes Medium jener Zeit.
Bild: Aus der Kosmograhie des Honterus
Die Medien werden immer wieder als "vierte Macht" im Staat - neben Exekutive, Legislative und Judikative - bezeichnet. Das zeigt, welchen Einfluss man ihnen in der Gesellschaft zuschreibt oder andenkt. Sie sollen dazu beitragen, dass Informationen - auch kritische Informationen - verbreitet werden, und damit ein Gleichgewicht herstellen.
Dieser Anspruch, der grundsätzlich davon ausgeht, dass die Medien die Wahrheit unter das Volk bringen, ist aber ein normativer und kein pragmatischer. Denn das Machtinstrument "Mass Medien" steht auch unterschiedlichen Kräften zur Verfügung, die damit eigene Ziele verwirklichen wollen, sei es in politischer, ökonomischer oder ideologischer Hinsicht. Somit ist es eine Aufgabe der Bildung, den versteckten Trennstrich zwischen reiner Informationsvermittlung und Verbreitung einer bestimmten Weltsicht zu erkennen. Man muss gar keine Begriffe wie "Manipulation" verwenden, denn auch ohne den Gedanken von bewußter Lenkung und Desinformation können Medien Leben beeinflussen und gar zerstören.
In dem letzten Jahrzehnt kam zu den klassischen Massmedien auch die Vielzahl der sozialen Medien hinzu. Diese lösen nun die Grenze zwischen persönlicher Kommunikation und Nachrichtenvermittlung auf massiver Weise auf. Jedes Individuum hat - vorausgesetzt einiges Geschick - die Möglichkeit Massen zu erreichen und tut das auch durch sogenannte "virale postings". Die Transformation der Medien aber, von öffentlichen Institutionen zu persönlichen Vehikeln, macht die Situation des Empfängers nicht einfacher. Der Begriff "Medienkompetenz" wird immer wichtiger.
Wer prägt heute unser Denken und beeinflußt unsere Entscheidungen?
Bild: Symbolbild digitale Medien
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Spätestens als bei der erfolgreichen Batull - Pflanzung ein einheimischer Zuschauer dazwischenrief : "Der Baum steht aber schief!", merkte man, dass das 12. Apfelbäumchen in der Schweiz seine Heimat gefunden hatte.
Gepflanzt wurde in Basel zum Gedenken an den agilen Siebenbürger Joahnnes Honterus, dem es hier gelang, sich die damalige Medienkompetenz, das Druckerhandwerk anzueignen. So verbrachte man den ersten Tag der Aktion (Samstag, 7. April) in der traditionsreichen Druckerei Schwabe A.G., die schon 1488 von Johannes Petri gegründet wurden und mit der Honterus nachweislich zusammen gearbeitet hat. Hier schloss man sich der Rüstzeitgruppe aus Niederbayern an, die Pfr. Johannes Waedt leitete. Nach einer Führung durch die Firma, die sich intensiv mit dem Thema "Digitalisierung" auseindersetzt, sprach Prof. Dr. Heinz Gernhäuser zu den Versammelten zu "Digitale Medien - Quo vadis?". So wie das 16. Jh. durch den Buchdruck eine exponentiale Entwicklung erlebte, tut es unsere Gesellschaft heutet durch die Digiatlisierung. In einer Übericht von "Alexa" bis "Fakenews" kam vieles zur Sprache. Fazit: morgen wird nichts mehr so sein wie heute ...
Der zweite Tag (Sonntag, 8. April) war dann dem "anderen" Honterus, dem Kirchenmann, gewidmet. In die Kapuzienerkirche und das städtische Waisenhaus hatte die evangelisch-lutherische Gemeinde aus Basel und der Weistschweiz geladen. Der Einladung folgten Siebenbürger aus der Schweiz, aus Baden und ganz Deutschland sowie aus Siebenbürgen und ganz Rumänien. In einem musikalisch eindrucksvoll gestalteten Gottesdienst predigte Christian Plajer, Stadtpfarrer in Kronstadt und der Ortsgeistliche, Jörg Winkelströter, übernahm die hochkirchliche Liturgie. Am Schluss stellte sich Bischofsvikar, Dr. Daniel Zikeli (Bukarest) der Frage, wie, wo und von wem beeinflußt Honterus sich vom Humanisten zum Kirchenmann gewandelt hat. Es muß in Basel geschehen sein. Im Garten des Areals wurde, begleitet von einem Wort des Landeskirchenkurators Prof. Friedrich Philippi praktisch Hand angelegt und der schiefe (?!?) Batullbaum eingepflanzt. Mit einem gemeinsamen Essen, umsichtig von Frau Christa Gross-Depner organisiert, klang das Beisammen-sein aus. Der Vorsitzende des Altenheims Blumenau aus Kronstadt, Ortwin Hellmann, sprach hier noch einige dankende und besinnliche Worte, da die örtliche Kirchen-gemeinde gerade dieses Heim als Hilfsprojekt unterstützt hatte. Danach begab sich jeder bereichert auf die unterschiedlich lange Heimreise.
Die Veranstaltung wird am Samstag in Zusammenarbeit mit dem Militärpfarramt Bogen, dem Verein der Siebenbürger Sachsen in der Schweiz und der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen (HIKO) organisiert. Der Sonntag wird mit der lutherischen Kirchengemeinde Basel organisiert