Die Burgenlandschaft

Südtirol, 6.- 7.06.2020

Die Burgen Südtirols

 

 

 


Burg Taufers

Foto: Burgeninstitut

Die Burgen Siebenbürgens


Siebenbürgen ist berühmt für seine über 160 Kirchenburgen, deren Entstehungsgeschichte bis weit ins Mittelalter zurückgeht. Damals war die Region ein umkämpftes Grenzgebiet. Die Bewohner reagierten auf Bedrohungen mit der Befestigung ihrer Kirchen durch Wehranlagen, da die Kirchen meistens die einzigen Steingebäude des Dorfers waren. Im Konfliktfall boten die so entstandenen Burgen Flucht- und Schutzräume in den Dörfern. Über Jahrhunderte hinweg wurden die Anlagen aus- und umgebaut. Nachdem sie aus reinen Orten der Gottesanbetung auch Schutzraum für Leib und Leben wurden, stellte sich nach dem Verlust der militärischen Bedeutung, die Frage der Sinnhaftigkeit. Die Gemeinden nutzten nun die unterschiedlichen Türme und Kammern zuerst für Schule oder Kindergarten, dann aber auch für Versammlungsräume für Konfirmanden und Jugendliche, für Frauenvereine, Kirchenchöre oder Posaunenchöre („Adjuvanten“). Nachdem nach der großen Auswanderung Gemeindegruppen rar wurden, wurden diese historischen Bauwerke für den Kulturtourismus geöffnet. 

Viele der Kirchenburgen sind bis heute erhalten und bilden eine weltweit einmalige Kirchen-burgenlandschaft, die sich durch eine besondere Dichte und Vielfalt dieser Baudenkmäler auszeichnet. Sie sind die weithin sichtbaren Wahrzeichen vieler Dörfer und der Region insgesamt. Eine ganze Reihe sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes: Birthälm/Biertan, Wurloch/Valea Viilor, Deutsch-Weißkirche/Viscri, Tartlau/Prejmer, Dersch/Dârjiu, Keist/Saschiz, Kelling/Câlnic, sowie die Altstadt von Schäßburg/Sighișoara.

 

Über Jahrhunderte bilden die Kirchenburgen den unübersehbaren Mittelpunkt des religiösen und kulturellen Lebens der Dorfgemeinschaft. Da aber die evangelische Kirchengemeinde jeweils direkt die Trägerin ihrer mittelalterlichen Kirche oder auch Kirchenburg ist, ist die Erhaltung und Nutzung dieser Bauwerke - nicht nur für die kleinen Gemeinden - eine sie übersteigende Herausforderung. Das Landeskonsistorium hat seit dem Eintritt Rumäniens in die EU die Chance solcher Finanzierung genutzt und in einem ersten groß angelegten Projekt 18 Kirchenburgen renoviert. Gegenwärtig läuft ein zweites Projekt mit 14 Kirchenburgen. Die Durchführung ist eine Zerreisprobe für Pfarrämter und das Landeskonsistorium. Um die Kirchengemeinden in der Erhaltung nicht allein zu lassen, hat das Landeskonsistorium die „Stiftung Kirchenburgen“ ins Leben gerufen. Die Schirmherrschaft der Stiftung haben jeweils der amtierende deutsche Bundespräsident und der rumänische Staats-präsident inne. Sie ist um Mittelbeschaffung, Ausbildung von Fachkräften sowie Durchführung oder Begleitung von größeren und kleineren Projekten – etwa ein Dächerprogramm – bemüht.

 

Auf lange Sicht können die Bauwerke jedoch nur dann sinnvoll erhalten werden, wenn sie auch genutzt sind. Der Königsweg dazu ist – außer der Gemeindenutzung – der Kulturtourismus. In einer „Kirchenburgensaison“, welche von April bis Oktober dauert öffnen mehr als 50 mittelalterliche Kirchen und Kirchenburgen ihre Tore für Besucher. Die Zahl der Besucher – die Hälfte davon aus dem Ausland – überschritt 2019 die Marke von 800.000. Den Löwenanteil daran hat allerdings die Schwarze Kirche von Kronstadt mit rund 300.000 Besuchern. Es folgen zahlenmäßig Birthälm, Tartlau, Deutsch-Weißkirch, die Bergkirche aus Schäßburg, Bistritz und Michelsberg.    


Gräfenburg Kelling

Foto: Stefan Bichler

 

 

Das Programm


Samstag, 6. Juni 2020

TROSTBURG

39040 Waidbruck, Burgfriedenstraße 22 

09:00 Shutteldienst zur Trostburg

10:00 Eröffnung

10:15 "Kirchenburgen - ein europäisches Phänomen", Daniel Mascher

11:00 "Kirchenburgen in Siebenbürgen", Dr. Konrad Gündisch

11:45 Apéro

12:15 Mittagessen

14:00 "Kirchenburgen - Erhaltung und Nutzung", Dr.Stefan Cosoroaba

14:45 Kaffee

15:15 "Befestigte Kirchen in Südtirol", Baron Carl-Philipp Hohenbühl

16:00 Eröffnung der Ausstellung "Kirchenburgen in Siebenbürgen", Bischof Reinhart Guib (Hermannstadt)

16:30 Beginn Shutteldienst ins Tal

16:30 Möglichkeit einer geführten Besichtigung der Trostburg

 

Samstag, 7. Juni

EVANGELISCH-LUTHERISCHE CHRISTUSKIRCHE 

39100 Bozen, Col di Lana 10

10:00 Gottesdienst Predigt Bischof Reinhart Guib, Liturgie Pfr. Michael Jäger

11:00 Gemeindefest

 

Foto: Stefan Bichler


Die Veranstaltung  wird in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa, dem Südtiroler Burgeninstitut (Samstag) und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bozen (Sonntag) durchgeführt.


KONTAKT: 

TELEFON: 0040 269 23 02 02 

EMAIL: ekr[et]siebenbuerger.de

ADRESSE: Str. Gen. Magheru 4, 550185 Sibiu